P R E S S E M I T T E I L U N G
SPÖ-Tanzler: Minister Polaschek produziert bildungspolitisches Vakuum
Corona, Bildungsrückstände, Lehrer*innenmangel – Diese Regierung tut nichts für die Schulen
Wien – „2022/23 ist kein normales Schuljahr. Die Regierung tut aber so, als wären wir immer noch im Jahr 2019. Zu den fehlenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen steht dieses Schuljahr gerade im Zeichen der Teuerung. Schulmaterialien werden teurer, Schulausflüge werden für immer weniger Schüler*innen leistbar sein. Wir haben einen Lehrer*innenmangel, dass es nur so kracht. Und was macht der Minister? Nachdem er die Verantwortung für die Verbreitung des Corona-Virus auf die Schüler*innen abgeschoben hat, will er sie jetzt auch noch zu Klimabotschafter*innen machen, weil die Bundesregierung auch in dem Bereich nichts zustande bringt. Das ist eine Themenverfehlung der Sonderklasse“, so SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler am Dienstag nach Schulbeginn. Weiter: „Polaschek produziert ein bildungspolitisches Vakuum.“
Den Schulstart habe die Regierung mit Bildungsminister Polaschek nun zum dritten Mal in den Sand gesetzt, meint Tanzler: „Wieder starten wir in einen Corona-Herbst ohne Schutzkonzept für die Schulklassen. Es gibt keine Luftfilteranlagen, wie sie von der WHO weltweit empfohlen werden, Tests bestehen auf Freiwilligkeit, die Konzepte wurden den Direktor*innen wieder einmal viel zu spät zugesandt und das bei einem anhaltend hohen Niveau der Infektionszahlen durch den Sommer. Die Bundesregierung hat das Geld zur Corona-Unterstützung aber lieber Nobel-Gastronomen zugesteckt als Lehrer*innen und Schüler*innen zu schützen.“
Auch gegen die teureren Schulmaterialien ist die Regierung nicht aktiv geworden, kritisiert die Bildungssprecherin: „Das Schulstartgeld hätte erhöht und im August ausbezahlt werden müssen. In ihrem sogenannten ‚Sofortmaßnahmenpaket‘ kommt die frühere Auszahlung aber erst 2023. Den Eltern brennen die Schulmaterialien aber jetzt ein Loch ins Geldbörsel. Wieder einmal ist es zu spät, die Regierung hat die Eltern und Schüler*innen wieder einmal im Stich gelassen.“
Um die Bildungsrückstände aus den Zeiten des Fernunterrichts aufzuholen, bräuchte es jetzt breite Maßnahmen zur Förderung der Schüler*innen, wie die Ganztagsschule oder gratis Nachhilfe, fordert die Abgeordnete: „Um Bildungsrückstände auszugleichen, wäre die Ganztagsschule das beste Mittel. Die ÖVP ist hier aber weiter mit ideologischen Scheuklappen unterwegs. Anstatt diesen bildungspolitischen Riesenschritt endlich zu setzen, kommt von Polaschek also: nichts. Keine Antworten, keine gratis Nachhilfe. So kommen wir aus der Krise nicht heraus.“
Besondere Ansagen hätte sich Tanzler zuletzt auch im Bereich des Lehrer*innenmangels erwartet: „Zu wenige Lehrer*innen bedeutet: Überstunden, überarbeitete Lehrkräfte, fachfremder Unterricht. Das ist weder für die Schüler*innen noch für die Lehrer*innen angenehm. Mehr Gehalt und eine Ausbildungsoffensive wären das Gebot der Stunde. Diese Regierung hat keinen Plan und kein Konzept, wie die großen Herausforderungen im Bildungsbereich gelöst werden können.“
Wien, 7. September 2022